Dienstag, 13. November 2012

Herrlich - endlich Kritik

Es ist schön, dass manche Kritiker wirklich genau die Aspekte bemäkeln, die wir in weiser Voraussicht bereits punktgenau erwartet haben. Bitte Klicken Sie auf das Bild und lesen Sie.


Herr Henning Brandt - ich freue mich über Ihre tiefschürfenden Erkenntnisse und bemerke Folgendes an: Was z. B. das angesprochene Cover betrifft, das Sie in Ihrer bedeutenden Kulturwelt wahrscheinlich viel besser hingekriegt hätten, darf ich Ihnen anvertrauen, dass auch wir anfangs andere grafische Ideen hatten, die nicht ganz so "reißerisch" wirkten, aber bei dem Titel, der Thematik und dem Andenken an über 1000 gemarterte Männer, Frauen und Kinder konnten wir ein Cover mit bunten Schmetterlingen und rosa Blümchen NICHT WIRKLICH beim Verlag durchsetzen. 

Warum der Verlag das Malefizhaus unbedingt auf dem Cover haben wollte? Weil ein unverbauter Blick auf die historischen Ereignisse im Bamberg des 17ten Jahrhunderts nur eine schlüssige Analyse zulässt: Das Malefizhaus war ein Schlüsselelement des lokalen Hexenwahns. Die perfide Bauplanung, die einzigartigen Foltermethoden und vor allem der Gesamtzusammenhang des Verfolgungszieles - die Vernichtung einer Hexensekte von etwa 3000 Mitgliedern - machten dieses Gebäude weltweit einzigartig - in seiner Multi-Funktion genauso wie in seiner bestialischen Bestimmung. 

Wenn also den angeblich seriösen Themenwochen dieses Gebäude in allen Vorträgen zusammen bestenfalls drei oder vier Halbsätze wert war, dann werfe ich den Verantwortlichen dieser Aufklärungswochen auch weiterhin Verschleierung vor. Fakt ist: Nach Lektüre dieses Buches oder eines Besuchs im virtuellen Hexenbrenner-Museum erkennen besonders diejenigen, die so zahlreich zu den Vorträgen geströmt sind, dass man ihnen von offizieller Seite mal wieder einen Teil der Wahrheit vorenthalten hat.

Es geht hier auch nicht darum, dass zwei Seiten aufeinander zugehen - hier die Stadt Bamberg und dort der sture, "holzschnittartige" Herr Kloos mit seinen "Ressentiments aus der Vergangenheit" - so ein Quatsch! Es geht um die Wahrheit und nicht um deren persönliche Auslegung und es geht vor allem NICHT UM MICH, sondern um EURE VORFAHREN, die man auf dem Schönleinsplatz verbrannt hat. 
Wenn sich Herr Brandt im weiteren Verlauf zudem über eine "Erzeugung dramatischer Stimmung" durch veranschaulichende Grafiken aus dem Inneren des Malefizhauses mokiert, dann sollte er sich evtl. fragen, wieviel Licht in einem Raum ohne Fenster und ohne Lüftung an einem schwülen Sommernachmittag im Gang des Malefizhauses wirklich war und wie er das dargestellt hätte? Mit voller Halogenbeleuchtung oder was? 

Und da "Die Zwiebel" ein wichtiger lokaler Kulturträger zu sein scheint, darf ich doch mal die Frage stellen: Wo war eigentlich Ihr Beitrag zu diesem "neuen Bestandteil der Bamberger Kultur" in den vergangenen Jahren?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen